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Im Frühjahr 2005 las ich in dem Artikel „Wir leben in paradiesischen Zuständen“ Abs.18 folgenden Satz: "Wir sollten unser Steuersystem so weiterentwickeln, dass nur noch der Konsum besteuert wird, nicht mehr der Beitrag."
Mir war sofort klar, welche großartigen Vorteile diese Steuer hat. Ich glaubte die Zeitungen müßten voll von dieser Idee sein! Pustekuchen, es war nicht nur Schweigen im Blätterwald, sondern jeder, mit dem ich sprach meinte, dass diese Idee unsozial sei. Darunter waren Volkswirtschaftler, Studenten und Aktivisten für eine soziale Zukunft. Überall der gleiche Tenor.
Ich suchte in verschiedenen volkswirtschaftlichen Grundlagenwerken, wie darüber gedacht wurde. Auch hier dasselbe: Dieser Steueransatz sei unsozial.
Auch 5 Jahre später hatte sich in der öffentlichen Meinung nichts geändert! Ich setzte mich also im Urlaub an den Strand und schrieb alles auf was ich über diese Steuer wußte: ich wollte mich selber widerlegen!
Heraus kam, dass dieser Steueransatz noch viel besser ist als mir bisher bewußt war.
Was hat mich so sicher gemacht?
Erste Erlebnisse zum Thema konnte ich schon in meiner Kindheit und Jugend in unserem Dorf jenseits der Hamburger Stadtgrenze sammeln: Unternehmen siedelten sich in den 70er Jahren in unserem Dorf aufgrund steuerlicher Vorteile an. Dies hatte Fragen in mir aufgeworfen.
Während meiner Lehre bei Blohm & Voss, einem großen Schiffbauunternehmen in Hamburg, tauchten diese Fragen wieder auf.
Hier erlebte ich die Auswirkungen, die durch das Abwandern des Schiffbaues nach Asien entstanden. Auch wurden viele Schiffe, die bisher unter deutscher Flagge fuhren, in dieser Zeit ausgeflaggt, das heißt, sie fuhren unter dem Rechtsrahmen eines anderen Landes. In der Produktion wurden die ersten computergesteuerten Maschinen eingesetzt, die ganz andere Abläufe ermöglichten und menschliche Arbeit ersetzten.
Es war mir klar, dass Unternehmen mit diesen Veränderungen Ausgaben einsparten und das Preisgefüge am Markt ihnen einen höheren Profit ermöglichte.
Das war für mich die Außenansicht. 1984 lernte ich durch die Gründung und den Aufbau eines Unternehmens im Bereich der Gartengestaltung die Innenansicht eines Unternehmens kennen: Die finanziellen Vorgänge, von der Kalkulation über die Buchführung bis hin zu den steuerlichen Zusammenhängen.
Im Außen erlebte ich im Laufe der Zeit viele Veränderungen, die immer nach dem gleichen Muster abliefen. Es ging um finanzielle Vorteile, die durch die Verlegung der Produktion in Billiglohnländer und Länder mit geringem Steuerniveau erreicht wurden.
Sinnvolle Produkte verschwanden vom Markt, ökologische Ideen konnten sich kaum durchsetzen, die finanziellen Probleme des Gemeinwesens wurden immer größer.
All diese Beobachtungen gaben mir die Gewissheit, dass der Steueransatz der Konsumsteuer uns das Ruder für die Gestaltung eines sinnvollen gesellschaftlichen Ordnungsrahmens wieder in die Hand gibt.
Ich lernte anschließend die Gedanken von Benediktus Hardorp kennen, die sich mit meinen Forschungsergebnissen deckten. Er war schon lange mit dieser Idee unterwegs. 2012 konnte ich ihn in München bei einem Vortrag erleben, bei dem er seine Idee vorstellte.
Seine sachlich Beschreibungen waren für mich der Anstoß, meine Anstrengungen zum Thema zu verstärken. Daraus ist 2018 mein Buch hervorgegangen.
Nun möchte ich vermehrt in den gesellschaftlichen Dialog gehen. Dazu soll auch diese Seite dienen.
Mein Ziel ist es, ein Bewusstsein für die notwendige Wandlung unseres Steuersystems zu schaffen, damit unsere Gesellschaft zukunftsfähig wird.
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