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Direkte und indirekte Steuern unter formal logischen Aspekten

 

Zwei Urteile:

Alle Steuern, die das Unternehmen an das Finanzamt zahlt, werden vom Kunden getragen und sind indirekte Steuern.

Alle Steuern, die der Bürger zahlt und die von ihm nicht weiter abgewälzt werden können, sind direkte Steuern.

 

Beide Definitionen sind laut formaler Logik Urteile. Zwei Urteile miteinander verknüpft, führen zum Schluss.

 

Dazu ein klassisches Beispiel:

 

Alle Menschen sind sterblich. (1.Urteil)

Cajus ist ein Mensch. (2.Urteil)

Also ist Cajus sterblich (Schluss)

 

Wie sieht es mit unseren Beispielen aus?

 

  1. Schluss:

 

Alle Steuern, die das Unternehmen an das Finanzamt zahlt, werden vom Kunden getragen und sind indirekte Steuern.

Die Salzsteuer wird vom Unternehmen an das Finanzamt gezahlt.

Also ist die Salzsteuer eine indirekte Steuer.

 

2.Schluss:

 

Alle Steuern, die der Bürger zahlt und die von ihm nicht weiter abgewälzt werden können, sind direkte Steuern.

Die Lohnsteuern, die der Bürger zahlt, kann er nicht weiter abwälzen.

Somit sind die Lohnsteuern direkte Steuern.

 

Die beiden Schlüsse entsprechen der formalen Logik und scheinen der oben gemachten Aussage zu widersprechen.

 

Es gibt allerdings in der formalen Logik eine weitere Forderung, die erfüllt sein muß, um zur richtigen Gesetzmäßigkeit der Begriffe zu kommen:

 

In der Logik müssen wir stets auf derselben Ebene bleiben, wenn wir formal richtige Urteile fällen wollen. Nur dann gelten die Gesetze der Logik.

 

Hier liegt das Problem:

 

Im obigen Beispiel wurden Kunden und Einkommensbezieher gleichgesetzt. Die unternehmerische Kostenstruktur, aus der sich die Preiskalkulation ergibt, und das persönlichen Einkommen wurden miteinander verglichen. Diese zwei vollständig unterschiedlichen Bereiche liegen nicht auf derselben Ebene.

 

Eine weitere Forderung der Logik

 

besteht darin, das die Sache IST, dass sie einen Realitätsgehalt hat.

Dies kann aber nur durch äußere Forschung gefunden werden.

 

Ein weiterer Merksatz zur Logik:

 

Es kann nie irgendeine Erfahrung durch die Logik gemacht, sondern durch die Logik kann nur Ordnung in die Erfahrungen gebracht werden.

 

Deutlich wird aus diesen Gedanken: der Lohnempfänger zahlt die Lohnsteuer nicht! Denn würde er sie bezahlen, könnten wir auch für das Salz sagen, es zahlt die Salzsteuer selber. Beim Salz fällt uns der Unsinn sofort auf, beim Einkommen fällt es uns schwerer, den Unsinn zu erkennen.

 

Sowohl aus der logischen als auch aus der mathematischen Beweisführung ergibt sich, dass die gefundenen Bezeichnungen der Steuerverwaltung für die finanziellen Belastungen sowohl der Kunden als auch der Unternehmen keine Anwendung finden dürfen. Wird es trotzdem gemacht, ist es falsch!

Zur Beurteilung der finanziellen Belastungen der Unternehmen und der Käufer muß ein anderes Verfahren angewendet werden. Die Grundlagen dafür finden wir in der Kalkulation und Buchführung der Unternehmen.

Welche Ergebnissen dabei zutage treten, habe ich in meinem Buch: Steuern – große Illusion oder der Kampf um die Steuerhoheit, beschrieben.

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